Gençlik ve Spor Bakanlığı Yayınları - page 89

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Die 5. Modernen Olympischen Spiele fanden 1912 in Stockholm
statt. Es wurde ein Stadion was einem Schloss ähnelte inzwischen von
Bäumen mit einer Zuschauerkapazität von 35.000 Gästen errichtet.
Hier war es das erste mal, das bei einer Olympiade mit einer Pistole ein
Startschuss gegeben wurde.
Unter den 2484 Sportlern die an der Olympiade teilnahmen
waren auch zwei unserer Sportler. Herr Selim Sirri Tarcan hatte mit
Zeitungsanzeigen in der Sabah und IkdamZeitung umSportler für die
Olympiade geworben.
Er schrieb u.a. Harbiye Nezareti (Verteidigungsministerium im
Osmanischen Reich):
“Da dieser Sport nichts mit demMilitär gemein hat, werden die Kosten
nicht vom Ministerium getragen”. Somit fehlte ein Sponsor und die
Anreisekosten mussten von den jeweiligen Sportlern selbst getragen
werden.”
Vahram Pepet Papazyan (1892-1986) war einer der auf diese Anzeige
geantwortet hatte. Er war der Sohn eines Zeitungsherausgebers in
Bebek. Vermutlich hatte er seine ersten Trainingseinheiten Dank
seines Vaters gemacht. Denn er stand morgens immer sehr früh auf,
lief nach Istanbul hin und zurück um die Tageszeitung seinem Vater
zu bringen. Zunächst bewarb sich Vahram bei Herrn Selim Sirri und
erlangte seine Lizenz. Es war nun an der Reihe die Reisekosten zu
begleichen. Er ging zum Ardavest Klub in dem er Mitglied war und
bat um die Erstattung dieser Kosten. Darüber wurde in der Zeitung
der Marmnamarz folgendermaßen berichtet:
“Wir nehmen an, wir werden die Olympiade nicht großartig
bereichern. Für uns ist es nicht relevant ob Papazyan erster oder letzter
wird. Wichtig ist, das wir als Armenier an der Olympiade teilnehmen.
Auch wenn er letzter wird, wird er dort als Armenier in Erinnerung
bleiben.” Die armenischen Klubs in Anatolien schauten nicht tatenlos
zu und beteiligten sich mit einer halben Osmanischen Goldlira an den
Kosten.
Beim ersten Treffen des Ardavast Klubs wurde dies thematisiert und
es wurde entschieden Vahram nach Stockholm zu schicken. Ein Teil
der Kosten wurde mit dem Stück “Fedakar Gemisi” des griechischen
Theaters in Arnavutköy finanziert. An der Vorführung, an der auch
Damen aus dem Palast anwesend waren spiele Vahram wohlmöglich
die Rolle seines Lebens. Vahram der mit den Erlösen nach Stockholm
geschickt wurde, erlebte seine erste Überraschung schon vor den
Spielen. Sämtliche Strasse der Stadt waren mit den Landesflaggen der
teilnehmenden Länder bespickt. Papazyan schilderte seine Gefühle
später folgendermaßen:
“Als ich in Stockhol ankam, wehten die Flaggen der kleinen und großen
Länder, die an der Olympiade teilnahmen in den Strassen und großen
Gebäuden. Allerdings war keine türkische Fahne zu sehen. Dies
machte mich sehr traurig. Schliesslich war ich hier der Representant
meines Landes. Dies war eine Art Respektlosigkeit meinem Land
gegenüber. Bevor ich in meine Unterkunft gebracht wurde, nahm ich
mir ein Taxi und fuhr samt meiner Koffer zur türkischen Botschaft”.
Vahram Papazyan, konsultierte den Botschafter in Stockholm und
forderte von ihm, dass die türkische Landesflagge gehisst werden solle,
andernfalls würde er an der Olympiade nicht teilnehmen.
Er sagte folgendes:
“Herr … , seit meiner Ankunft in Stockholm ist mir die Luft
weggeblieben. Ich überlege sogar meine Koffer zu packen und wieder
heimzukehren. Die gesamte Stadt ist mit allen Flaggen ausser der
türkischen beschmückt. Dies ist eine unverfrorenheit meinem Land
gegenüber. Ich bleibe hier nur und nehme an den Spielen teil, unter
der Bedingung, dass meine Landesflagge neben jener anderen Flaggen
ebenfalls aufgehängt wird. “
Der türkische Botschafter Herr Ahmed, war von der Haltung des
Sportlers äusserst gerührt und hatte sofort die nötigen Kontakte
geknüpft. Währendessen stickte die Gattin des Botschafters Vahram
als Geschenk Mond und Stern auf sein rotes Trikot.
Der 1500 m Lauf war kurz davor zu beginnen. Es war noch jemand
der mindestens so aufgeregt wie Vahram war. Der Botschafter Herr
UNSERE ZWEI SPORTLER BEI DER OLYMPIADE 1912
Vahram und
Migir
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